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UNSERE HAUT

DABOSS · Chemiker · Physiker · Ingenieur

“Glauben ist nicht das gegenteil von Wissen, denn Nichtwissen kann mit Bildung behandelt werden”

Die menschliche Haut leistet Erstaunliches und ist eine echte Allrounderin. Sie bietet dem Körper Schutz gegen äussere Einflüsse wie Regen, Hitze, Kälte, Prellungen, Verletzungen und Infektionen. Ohne Haut wäre der menschliche Körper schutzlos.

Die Haut bildet die äussere Begrenzung des Körpers und umhüllt den Menschen von Kopf bis Fuss. Mit einer Fläche von etwa 1,8 m² ist sie nicht nur das grösste Organ des Menschen, sondern auch das schwerste. Das grösste menschliche Organ macht etwa 16% des Körpergewichts aus; bei einem 70 Kilogramm schweren Menschen sind das stolze 11 Kilogramm.

Die Haut fungiert als Speicher für Wasser und Fett. Zudem wird in der Haut das für die Knochen wichtige Vitamin D gebildet. Ähnlich wie eine Gore-Tex-Jacke bietet sie einen enormen Schutz, ist jedoch gleichzeitig durchlässig. Sie reguliert die Körpertemperatur durch Schwitzen, dient als Ausscheidungs- und Tastorgan und nimmt über die Rezeptoren Berührungen und Schmerzen wahr.

Die Haut prägt das Erscheinungsbild eines Menschen und spiegelt Emotionen wider: vor Neid erblassen, vor Scham erröten, die Zornesröte im Gesicht. Über die Haut kommunizieren wir mit der Außenwelt und drücken dabei meistens unbewusst Gefühle aus. Manche bezeichnen die Haut als Spiegel der Persönlichkeit und des Befindens. Tatsächlich verschlimmern sich Symptome von Hautkrankheiten oft, wenn der Mensch unter Stress oder Sorgen leidet, oder beidem.

Hautkrankheiten sind für Betroffene häufig schwer zu ertragen, da sie schwer vor den Blicken der Mitmenschen zu verbergen sind. Die Haut kann ihre Vielzahl an Aufgaben so gut wahrnehmen, weil sie äusserst funktional aus mehreren Schichten besteht.

Die Oberhaut [EPIDERMIS]

Epidermis (Oberhaut): Die Epidermis zählt zu den Epithelgeweben. “Epi” ist eine griechische Präposition und Vorsilbe, die “über” bedeutet. Sie besteht aus einem mehrschichtigen, verhornenden Plattenepithel, das normalerweise eine Dicke zwischen 0,03 und 0,05 Millimeter aufweist. An den Handinnenflächen und Fußsohlen kann die Hornschicht bis zu mehrere Millimeter dick sein und wird umgangssprachlich als “Hornhaut” bezeichnet (siehe auch Hornschwiele). Es erfolgt eine Unterscheidung zwischen der Felderhaut (behaart) und der Leistenhaut (unbehaart).

Die Lederhaut [DERMIS]

Die Dermis, auch als Lederhaut oder Corium bezeichnet, besteht hauptsächlich aus Bindegewebsfasern und hat die Funktion, die Epidermis zu ernähren und zu verankern. In diesem Bereich versorgt ein fein kapillarisiertes Blutgefässsystem die Grenzzone zur Epidermis. Die Talg- und Schweissdrüsen haben ihren Ursprung in der unteren Lederhaut. Diese Schicht enthält glatte Muskulatur und Blutgefäße, die für die Temperaturregelung von Bedeutung sind. Die Dermis ist in zwei Schichten unterteilt: das Stratum papillare (Papillenschicht, Zapfenschicht, Papillarkörper) und das Stratum reticulare (Netzschicht).

Die Unterhaut [SUBCUTIS]

Die Subkutis (oder Subcutis) dient als Unterlage für die darüber liegenden Hautschichten und beherbergt die größeren Blutgefässe sowie Nerven, die die oberen Hautschichten versorgen. Zudem umfasst sie subkutanes Fett und lockeres Bindegewebe. In der Unterhaut befinden sich Sinneszellen, die auf starke Druckreize reagieren, wie beispielsweise die Lamellenkörperchen.

Unsere Haut

Unsere Haut variiert stark in ihrer Dicke. Die Oberhaut, die im Gesicht etwa 0,02 mm und an den Fusssohlen bis zu 5 mm dick sein kann, besteht aus mehreren Schichten. Die Zellen der Haut werden von der untersten Schicht, der Basalschicht, gebildet und benötigen etwa 28-30 Tage, um sich von dort in die oberen Schichten zu verschieben. Während dieses Prozesses verhornen die Hautzellen und ordnen sich in der äussersten Hautschicht wie eine Mauer übereinander an. Nach dem Absterben werden sie durch Reiben oder Abfrottieren in Form von Hautschuppen abgestossen. Diese äusserste Hautschicht, bestehend aus geschichteten Hornzellen, wird als Hornschicht bezeichnet.

Diese natürlichen Prozesse sind entscheidend für die Struktur und Gesundheit unserer Haut. Als Tattoo-Kunde ist es wichtig zu verstehen, dass das Tätowieren in unterschiedlich dicken Hautschichten erfolgt, was die Art und Weise beeinflussen kann, wie das Tattoo verheilt und wie die Farben auf der Haut erscheinen. Daher ist es ratsam, sich bewusst zu sein, wie die individuelle Beschaffenheit der Haut die Tattoo-Erfahrung beeinflussen kann.

Die Hornschicht

In der Hornschicht übernehmen Hornfette, auch epidermale Lipide genannt, eine entscheidende Rolle beim Zusammenhalt der Hornzellen. Wenn wir das Hautmodell wie eine Mauer betrachten, repräsentieren die Hornzellen die Backsteine, während die epidermalen Lipide den Mörtel darstellen, der diese Backsteine miteinander verbindet.

Diese Zellmauer bildet eine essentielle Barriere gegenüber der Umwelt. Ein dünn überzogener Wasser-Fett-Film, hauptsächlich aus Bestandteilen der Hornzellen, bedeckt sie. Aufgrund seiner leichten Säure wird dieser Film als “Säuremantel” bezeichnet. Der Säuremantel erfüllt ebenfalls eine wichtige Schutzfunktion: Er schafft ungünstige Bedingungen für schädliche Keime, im Gegensatz zu den hautfreundlichen Keimen. Ein intakter Säuremantel unterstützt daher die Abwehr gegen Fremdstoffe. Zudem spielen die epidermalen Lipide eine wesentliche Rolle für die Hautdurchlässigkeit.

Die Hautpflege zielt darauf ab, die Lipidschichten in einem möglichst intakten Zustand zu bewahren und somit einen stabilen Säureschutzmantel aufrechtzuerhalten. Nur so kann die Haut effektiv ihre Barrierefunktion erfüllen. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um die Hautgesundheit zu fördern und die Schutzmechanismen gegen äussere Einflüsse zu stärken.

Pflege der Haut

Die richtige Hautpflege geht über das einfache Eincremen mit teuren Lotions hinaus. Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass die Haut durch das Auftragen von Bodylotion ausreichend gepflegt wird. Ebenso irrational ist die Vorstellung, dass die Haut abhängig wird, wenn man sich täglich eincremt.

Was jedoch wissenschaftlich belegt ist und auch in der Kosmetikindustrie bekannt sein sollte: Eine gesunde Haut benötigt keine Bodylotion. Deine Haut braucht dies nicht. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass die Kosmetikindustrie dein Geld benötigt und durch psychologisch abgestimmte Werbung ein falsches Bild vermittelt, das nicht der Realität entspricht. Pflege deine Haut bewusst und informiere dich über die tatsächlichen Bedürfnisse deiner Haut, ohne den Marketingtricks zu erliegen.

Zellen Erneuerung

Die Haut unterliegt einem lebenslangen Erneuerungsprozess. Durch kontinuierliche Neubildung von Basalzellen in der untersten Schicht der Oberhaut werden die darüberliegenden Zellen allmählich nach oben geschoben. Auf ihrem Weg nach oben sterben die wasserreichen Basalzellen ab und verwandeln sich in trockene Hautschuppen. Täglich trennt sich unsere Haut von bis zu 14g dieser abgestorbenen Hornzellen. Etwa alle 28-30 Tage erfolgt eine vollständige Erneuerung der obersten Hautschicht. Es ist jedoch zu beachten, dass sich dieser Zellerneuerungsprozess mit zunehmendem Alter verlangsamt.

Diese ständige Erneuerung betont die dynamische Natur der Haut und erklärt, warum regelmässige Pflege wichtig ist, um die Haut gesund und strahlend zu erhalten. Insbesondere im Alter kann eine gezielte Hautpflege helfen, den natürlichen Erneuerungsprozess zu unterstützen und die Haut in optimaler Verfassung zu halten.

Schrumpelfinger

Das Phänomen von tiefen Furchen an den Fingern nach einem längeren Aufenthalt in der Badewanne lässt sich durch den Einfluss des warmen Wassers auf die Haut erklären. Während des längeren Aufenthalts saugt sich die Hornhaut mit Wasser voll, und die Zellen quellen dabei auf. Aufgrund der vergrösserten Fläche benötigt die Haut mehr Platz, wodurch Wellen entstehen und die Haut schrumpelig wird. In einigen Fällen kann dies zu einer erhöhten Empfindlichkeit und Anfälligkeit für Verletzungen führen.

Diese Erscheinung unterstreicht die dynamische Natur der Haut und wie sie auf äussere Einflüsse reagiert. Als Tätowierungskunde ist es wichtig zu beachten, dass die Hautpflege einen erheblichen Einfluss auf das Erscheinungsbild und die Haltbarkeit Ihrer Tätowierung haben kann. Regelmässige Pflege, insbesondere bei Veränderungen wie den oben beschriebenen, trägt dazu bei, die Haut gesund zu erhalten und die Lebensdauer Ihrer Tattoos zu maximieren.

Bisch elastisch

Eine Frage, die durchaus berechtigt ist. Die Haut besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, sich zu dehnen und wieder zusammenzuziehen, um sich den Veränderungen des Körpers anzupassen. Dehnungsstreifen sind ein Beispiel dafür und können nach einer Schwangerschaft oder bei starkem Gewichtsverlust auftreten. Sie sind sichtbare Zeichen dafür, dass die Haut sich ausdehnen musste, um Platz für die veränderte Körpermasse zu schaffen.

Drüsen auch in der Haut

Die Haut, als unser grösstes Organ, beherbergt nicht nur eine Vielzahl von Zellen und Geweben, sondern auch eine beeindruckende Anzahl von Drüsen. Über die gesamte Hautoberfläche verteilt, finden sich etwa drei Millionen Schweissdrüsen. Diese Drüsen spielen eine entscheidende Rolle, indem sie wasserlösliche Ausscheidungsstoffe absondern. Bei intensiver körperlicher Betätigung oder hohen Temperaturen können sie täglich bis zu zehn Liter Schweiss produzieren. Die Verdunstung dieses Schweisses hat einen kühlenden Effekt auf die Haut und trägt dazu bei, das Blut auf einer angenehmen Temperatur zu halten.

Ein weiterer wichtiger Akteur in der Hautphysiologie sind die Talgdrüsen, die ein natürliches Hautfett absondern. Dieses Hautfett ist unerlässlich für die Glätte und Geschmeidigkeit unserer Haut. Die Ausgänge der Talgdrüsen befinden sich an den Haarschäften auf der Hautoberfläche.

Diese vielfältigen Drüsen tragen gemeinsam dazu bei, die Haut gesund und funktionsfähig zu halten. Es ist faszinierend zu verstehen, wie diese natürlichen Mechanismen dazu beitragen, die Haut in optimaler Verfassung zu halten.

AREKTOR ODER ERREGT?

Gänsehaut ist eine Muskelreaktion auf Kälte. Die kleinen Muskeln an den Haarwurzeln ziehen sich bei niedrigen Temperaturen zusammen, und es bildet sich deutlich Gänsehaut, auf der die Haare zu Berge stehen. Musculus Rektor Pili. Dieser Mechanismus unterbricht die Luftzirkulation auf der Hautoberfläche und sorgt für Wärme. Obwohl dieses Phänomen heute nicht mehr so ausgeprägt ist, spielte es eine entscheidende Rolle, als unsere Hautoberfläche noch komplett mit einem Fell überzogen war.

CSI LAESST GRÜSSEN

Die einzigartigen Muster der Fingerabdrücke entstehen durch die nebeneinander verlaufenden Erhebungen an den Greifseiten der Finger, den Handflächen, den Fußsohlen und den Zehenunterseiten. Jedes Individuum hat ein einmaliges Fingerabdruckmuster, selbst eineiige Zwillinge mit identischem Erbmaterial haben unterschiedliche Fingerabdrücke. Diese Tatsache macht Fingerabdrücke zu einem bedeutenden Werkzeug für die Identifikation von Personen. Bereits im Jahr 1897 überführte Scotland Yard erstmals einen Verbrecher anhand seiner Fingerabdrücke.

ALTERSFALTEN

Die Haut ist von einem feinen Netz aus Furchen und Falten durchzogen, was ihr eine persönliche Note verleiht. Falten bilden sich bereits bei Kleinkindern, insbesondere an Stellen, wo die Haut ständig in Bewegung ist, wie über den Gelenken und im Gesicht. Altersfalten sind am gesamten Körper zu finden, besonders aber an Stellen, die häufig Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt sind.

DIE WICHTIGKEIT DER HYGIENE BEI DER TATTOOPFLEGE

In der Vergangenheit, insbesondere im Mittelalter, wurden verschiedene Ansichten zur Hautpflege vertreten. Es galt als schädlich, die Haut mit Wasser zu waschen, da man befürchtete, dass Krankheitserreger wie die Pestbakterien durch die Poren in die Haut gelangen könnten. Stattdessen wurde der Dreck trocken abgeschabt, und Kleider sowie Perücken wurden mit Parfüm behandelt.

Heutzutage hat sich unser Verständnis von Hygiene deutlich weiterentwickelt, und beim Tattoopflegeprozess ist die richtige Reinigung von entscheidender Bedeutung. Durch das Waschen der tätowierten Haut mit milden, pH-neutralen Produkten kann man Verunreinigungen entfernen, ohne die Integrität des Tattoos zu beeinträchtigen. Die Angst vor Krankheitserregern ist dank moderner Hygienestandards und -praktiken nicht mehr gerechtfertigt.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Pflege eines frischen Tattoos eine gründliche, aber sanfte Reinigung erfordert, um optimale Heilung und langfristige Schönheit zu gewährleisten.

ALLEIN DEINE ERNÄHRUNG GARANTIERT DIR EINE ZARTE, WEICHE UND GESUNDE HAUT.

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